Naturpädagogik in unserem Kindergarten

Die Herangehensweise der Naturpädagogen bei Fröbel basiert auf dem Motto "Bestaunen - Begreifen - Beschützen", welches sich als Leitmotto aus einer Zusammenarbeit mit dem Umweltbildungsprojekt "Der Grüne Faden" der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt entwickelte.

Als eine Methode nutzen wir "Flow Learning" des Amerikaners Joseph Cornell.
Er hat durch seine langjährigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Erlebnis- und Naturpädagogik eine Methode von vier aufeinander folgenden Stufen entwickelt, um den Zugang zur Natur für Kinder zu erleichtern bzw. zu ermöglichen.

Den Kindern sollen Naturerfahrungen mit allen Sinnen ermöglicht werden, und sie können erkennen, dass die Natur vor unserer Haustür schützenswert ist. Zunächst geht es darum, ein Gefühl für Natur, eine Begeisterung für das Entdecken von kleinen und großen Wundern zu vermitteln. Es tauchen Fragen auf, deren Beantwortung Wissen wachsen lässt. Durch die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Natur entsteht fast automatisch der Wunsch, das Entdeckte zu bewahren.

Am Ende steht die Erkenntnis: Natur ist Leben, der Mensch ist Teil der Natur und sollte sich (wieder) als solcher begreifen lernen. Und weil  der Mensch Teil der Natur ist, muss er sie schützen. 

Wie alt war der Baum und wie alt bin ich? Ich markiere es mit einem Fähnchen.

Ein Beispiel aus dem Kindergartenalltag: Das Baumscheibenspiel

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Als Naturpädagog*innen sehen wir uns auch dem nachhaltigen Gedanken verpflichtet und setzen uns im pädagogischen Alltag mit den Kindern altersgemäß mit BNE-Themen auseinander. Besonders das Thema „Handeln für Umwelt und Klimaschutz“ wird mit den Kindern aufgegriffen. Dabei stellen wir uns mit den Kindern z. B. folgende Fragen:

Was esse ich, wo wächst das, wo wird es produziert, welchen Weg nimmt das Essen, bis es bei uns auf dem Tisch landet, was bedeutet das für die Natur, die Umwelt, die Menschen, die hiermit etwas zu tun haben?

Wie gehe ich mit der Natur, Menschen und Dingen um, die mich umgeben. Worauf sollte ich achten, um Ressourcen zu schonen? Welchen Faktoren beeinflussen das, welche Geschichte hat das und welchen Sinn?

Wieviel Müll entsteht hier, woraus bestehen Verpackungen, wie könnte man dafür sorgen, weniger wegwerfen zu müssen, wer hat welchen Einfluss darauf und wie kann man bestimmte Materialien nochmal für einen anderen Zweck nutzen?

Diesen und weitere Themen der Nachhaltigkeit nähern wir uns, indem wir Erwachsenen uns immer auch als Lernende begreifen. Lernend bezüglich neuer Informationen und deren Quellen, lernend in Richtung der unerschöpflichen Kreativität der kindlichen Ideen und Erklärungsvorschläge für Phänomene des Alltags.

Unsere Fachkräfte setzten sich selbst im Rahmen verschiedener Fortbildung mit dem eigenen Zugang und Verständnis zum Thema Nachhaltigkeit auseinander und dazu, wie sie Lernumgebungen für Kinder schaffen und Alltagsthemen aufgreifen können. Auf diese Weise erweitern wir unser Wissen über nachhaltige Lebensweisen und einer Kultur des Friedens, um eine Bildung für nachhaltige Entwicklung für die uns anvertrauten Kinder optimal begleiten zu können.

 

MINT-Bildung in der Wassermühle

Durch unsere täglichen Ausflüge in die Natur und haben die von uns betreuten Kinder immer die Möglichkeit, Themen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Bildung für nachhaltige Entwicklung Mathematik, Informatik und Technik zu besprechen und in Erfahrung zu bringen.

Wir gehen auf ihre Fragen und Ideen ein und überlegen gemeinsam wie Dinge, die wir im Alltag benutzen, funktionieren und welche Zusammenhänge es in der Natur gibt. Dabei machen wir uns gemeinsam auf den Weg, um Erklärungen dazu zu finden. Die Themen, die die Kinder beschäftigen, ihre Neugier und Entdeckungslust im Hinblick auf die Vorgängen der belebten und unbelebten Natur, physikalischer Gesetzmäßigkeiten und mathematischer Ordnungen stehen dabei immer im Vorderrund. Oft ergeben sich auch Fragen und Überlegungen zum Funktionieren technischer Hilfsmittel im Alltag, denen wir mit den Kindern nachgehen.

Auch hier ist es für die Kinder das Wichtigste, eigene Erfahrungen zu machen. Durch Beobachtungen das Erzählen darüber oder auch durch kleine Experimente lernen sie, Ursache-Wirkungszusammenhängen nachzugehen. Dabei lernen sie mit unserer Begleitung, sich weitere Informationen zu bestimmten Themenbereichen zu verschaffen.

Diese Beschäftigung mit MINT-Themen findet bei uns in erster Linie auf unseren täglichen Wegen und Aufenthalten in der Natur statt. Von hier werden häufig Naturmaterialien mit ins Haus genommen und dort intensiver untersucht oder „weiterentwickelt“. In unserer Holzhütte im Garten befindet sich ein Forscher-Bereich, in dem es Materialien und Werkzeuge zum Experimentieren gibt.

Unser Haus hat seit vielen Jahren ein naturwissenschaftliches Profil, BNE-Themen gehören für uns zum pädagogischen Alltag. Da wir viele MINT-Projekte durchführen, möchten wir uns bis zum Ende des Jahres 2020 zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen.

Logo der Deutschen Wildtierstiftung

Wir sind Patenkindergarten der Deutschen Wildtierstiftung

Unser Fröbel-Naturkindergarten nimmt am Kooperationsprojekt „Patenkindergärten“ der Deutschen Wildtierstiftung teil und vertritt das Bundesland Sachsen. Ziel des Projektes ist vor allem der für Natur- und Waldkindergärten spezifische fachliche Austausch über die frühkindliche Bildung in der Natur sowie die Entwicklung und Präsentation von naturpädagogischen Angeboten.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Ansprechpartner für das Projekt in unserem Kindergarten ist Sven Schulz (Natur- und Wildnispädagoge und Erzieher).